Timeline

Vom Kauf unseres Baugrundstücks bis zum Baubeginn sind knapp 1,5 Jahre vergangen, eine Zeitspanne in der so manches Bauprojekt komplett geplant und umgesetzt wird.

Wir sind allerdings aufgrund der geschilderten Besonderheiten unseres Projekts vielen "Henne-Ei-Problemen" begegnet die viel Zeit gekostet haben.

Eventuell ist die nachfolgende Zeitleiste ja für den ein oder anderen hilfreich, um eventuell entstehende Verzögerungen abschätzen zu können.


DatumEreignis
Dezember 2013Nachdem unsere bisherige Suche nach einem Haus oder Baugrundstück etwa ein Jahr gedauert hat, werden wir auf das Grundstück aufmerksam (Immobilienportal, maklervermittelt), und entschließen uns nach mehreren Besichtigungen und Kontakt mit den Besitzern zum Kauf. So einfach sollte es allerdings nicht werden. Da uns die möglichen Kostentreiber des Bauprojekts ins Auge stechen versuchen wir, hierzu eine erste Kostenschätzung zu erhalten. Ausserdem ist vor dem Kauf die Erschliessung sicherzustellen. Da das Grundstück ringsum von Privatgrund eingeschlossen ist, müssen für alle möglichen Belange (Wegerecht, Leitungsrecht) Grunddienstbarkeiten eingetragen werden.

Januar 2014Wir lassen ein Bodengutachten anfertigen um zu erfahren, welche Bodenklassen vorliegen (zum Schätzen der Erdarbeiten) und welcher Aufwand für Fundament und Keller betrieben werden muss.

Mai 2014endlich, der Kauf! Der Kaufvertrag kann nun unterschrieben werden, da jetzt alle Grunddienstbarkeitseintragungen vorliegen.

Juni 2014Erster Kontakt mit dem Bauamt, um zu klären was und wie denn überhaupt gebaut werden darf (Dachform und -neigung, Ausrichtung, Stellplätze) und welche Freiheiten wir hier überhaupt haben.

Juli 2014

Nachdem wir in diversen Musterhausparks Eindrücke gesammelt haben, haben wir einige Massivhausanbieter ausgewählt die wir kontaktieren wollen. Erste unverbindliche Gespräche ergeben dass man wegen der Hanglage eigentlich garnicht weiter planen kann ohne dass das Grundstück exakt vermessen wurde. Wir lassen daher einen Vermesser einen Höhenplan anlegen, der das Terrain und die Umgebung anhand von ca. 50 Messpunkten exakt bestimmt. Was noch sehr wichtig werden wird: Auch die relevanten Maße der umliegenden Bebauung (z.B. Sockel-, Trauf- und Firsthöhen) werden mit eingetragen. Aus dem Höhenplan wiederum erstellen wir ein 3d-Modell des Grundstücks, mit dem wir nun wesentlich besser planen und unsere Wünsche artikulieren können. Parallel trudeln erste Angebote für unser Projekt ein, die allerdings unsere besondere Grundstückssituation noch nicht berücksichtigen.

In den kommenden Monaten führen wir Beratungsgespräche mit den Anbietern Kern-Haus und Massivhaus Mittelrhein. In beiden Fällen kommen wir aber sehr bald an einen Punkt an dem keine auf unsere konkrete Situation zugeschnittenen Angebote erstellt werden können ohne einen (kostenpflichtigen) Planungsauftrag. In Anbetracht unseres Spezialfalles scheint dies nicht unverständlich - wir gehen mit, entscheiden uns dabei für Massivhaus Mittelrhein.


Oktober 2014Weitere Planungsgespräche finden statt. Wir können einige Knackpunkte lösen und erarbeiten gemeinsam einen guten Grundriss der augenscheinlich alle unsere Wünsche berücksichtigt. Probleme bereiten vor allem noch die Zufahrten zu den Garagen. Da unser Hang in zwei Richtungen abfällt ist es kaum möglich, am Haus zwei Garagen oder Stellplätze zu platzieren die beide mit beherrschbarer Steigung befahren werden können.

Dezember 2014Wir erhalten nach weiteren Besprechungen das Ergebnis unseres Planungsauftrags. Mit dem erarbeiteten Hauskörper und -Grundriss sind wir zufrieden, d.h. wenn das finanzielle stimmt würden wir das Projekt sofort angehen.
Vor allem wurde eine gute Lösung für unser Garagenproblem gefunden: Eine der Garagen wird rechts im Haus integriert, die zweite wird links neben dem Haus platziert und dabei tiefer gegründet. Darauf muss man erstmal kommen. Diese Lösung wird unserem Grundstück aber optimal gerecht.
Die ebenfalls zur Planungsleistung gehörende Platzierung auf dem Grundstück ist jedoch noch nicht optimal, und nach Querlesen der einschlägigen Bauordnung in Details auch nicht genehmigungsfähig. Vor allem aber wurde mit über 40m L-Stein-Mauer gearbeitet um unseren Hang in den Griff zu bekommen. Hier ist noch viel Feinarbeit nötig, denn diese Lösung wäre nicht nur extrem teuer sondern erleichtert uns auch nicht unbedingt die spätere Nutzung des Grundstücks.

Januar 2015

Das Angebot zur vor einigen Wochen erstellten Planung ist da. Allerdings übersteigt es - wie bereits befürchtet - unsere Finanzplanung deutlich. Zwar haben wir noch einiges an "Verhandlungsmasse" im Konzept (z.B. könnten wir das Haus nochmal um 0,5m x 1,0m verkleinern), aber selbst damit kämen wir noch nicht hin. Vor allem aber ist das Angebot durch die vorherigen Kostenschätzungen sowie die Standard-Katalogpreise des Anbieters relativ transparent. So finden wir in der Kostenaufstellung in Summe über 40.000 EUR gegenüber der "Standardversion" unseres Hauses auf flachem Grundstück, die nirgends aufgeschlüsselt sind, d.h. nach Abzug der ausgewiesenen Kosten für Planung, erschwerte Zuwegung etc. Hilfreich für unsere Nachprüfung ist, dass wir zwischenzeitlich selbst ein Angebot für das Kellergeschoss (Betonfertigteilkeller) organisiert haben. So lässt sich unser Angebot schrittweise bis zu einem Kataloghausangebot zurückrechnen.

Wir ahnen, dass wir hier nicht weiterkommen und suchen nach weiteren Bauunternehmen. Aufmerksam werden wir unter anderem auf Massivhaus Rhein-Lahn, durch einen aktuellen Bau in der Nähe. Nach freundlichem, kompetenten und vor allem schnellen Kontakt lassen wir unsere bisherige Planung kalkulieren. Die Chemie stimmt und der Preis liegt im Rahmen, sodass wir wieder Land sehen, unser Projekt verwirklichen zu können. In einem Termin in der Zentrale in Montabaur erarbeiten wir gemeinsam Lösungen für die Schwierigkeiten die unsere Zuwegung und unser Hang uns bereiten. Tatsächlich findet Massivhaus Rhein-Lahn für alle Punkte praktikable Lösungen und kann sogar bereits konkrete Kosten hierfür benennen.


April 2015das finale Angebot liegt vor. Final im Sinne von: Es sind nun alle unsere (realistischen) Wünsche enthalten und ebenfalls alle durch unsere Grundstückssituation entstehenden Mehrkosten berücksichtigt.

Mai 2015Der Bauwerkvertrag ist unterschrieben. Zwar haben wir immer noch letzte Zweifel ob unser Vorhaben so wie geplant genehmigt wird (§34; vor Gericht und auf hoher See..), aber ansonsten steht nun fest: es wird gebaut werden!

Juli 2015Wir reichen den Bauantrag ein. Zusätzlich zu den üblichen Formularen und Unterlagen fügen wir ein Anschreiben bei, in dem wir Überlegungen unserer Planung erläutern und darstellen warum sich unser Vorhaben unserer Meinung nach gut in die umliegende Bebauung integrieren würde.
Kuriosum und kleiner Schock am Rande: Bei der Erstellung des finalen Lageplans ist dem Vermesser aufgefallen, dass für eins der angrenzenden Grundstücke nicht alle Dienstbarkeiten (Leitungsrechte) korrekt eingetragen sind. Also schnell noch eine Runde mit dem Notar gedreht. Gut dass dies nicht erst dem Bauamt aufgefallen ist, das hätte die Genehmigung sicher verzögert. Den Bauantrag haben wir dennoch eingereicht und werden die Eintragung dann nachreichen sobald sie uns vorliegt.

August 2015Hurra! Nach sechs Wochen Wartezeit erhalten wir die Baugenehmigung. Unsere Planung wurde ohne weitere Auflagen akzeptiert.
Ebenfalls im August ist unser Bemusterungstermin. Beiderseits gut vorbereitet sind alle Punkte bis auf Sanitär und Fliesen (die bei einem Händler erfolgen) innerhalb von zwei Stunden abgehakt. Die spätere Bemusterung beim Händler dauert unwesentlich länger.

September 2015Zeit für die Ausführungsplanung. Wir erhalten einen Entwurf vorab, sodass wir uns auf den Termin gut vorbereiten können. Im Nachgang drehen wir noch drei Runden für Korrekturen und Änderungswünsche, die angenehm und unkompliziert per E-Mail abgewickelt werden. Ende September geben wir die Planung frei. Es kann nun also losgehen.

Oktober 2015Wiedermal ist unser Grundstück speziell: Die Versorgung mit Baustrom und Bauwasser (das wir überbrückend netterweise von den Nachbarn erhalten) ist schwierig da Hydrant und Stromkasten weit entfernt liegen. In weiser Voraussicht wurde in Sachen "Vorgezogener Hausanschluss" bereits vorgearbeitet, sodass nun alle Aufträge schnell auf den Weg gebracht werden. So wie es aussieht wird alles rechtzeitig gelegt werden.

1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Massivhausbauherrn,

    Danke für euren tollen aufschlussreichen Blog, der das Abenteuer Hausbau so richtig anschaulich macht. Genau das ist das Thema eines Beitrags für WDR5/Neugier genügt. Es geht um das Abenteuer Eigenheim und wie unterschiedlich das bewältigt werden kann. Hättet Ihr Lust mir von eurem Abenteuer zu erzählen?

    Ich heiße Stephan bin 40, habe zwei Kinder, wohne mit den beiden und meiner Frau zur Miete und würde mich sehr über eure Antwort freuen.
    Viele Grüße,
    Stephan Beuting

    stephan.beuting.fm@deutschlandradio.de

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